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Meine Design-Trends 2023

Ob man sich für aktuelle Trends interessiert, oder nicht: Man kommt eh nicht daran vorbei. Seien es Mode, Interieur oder Grafikdesign: Wir alle dürfen experimentieren und das Erscheinungsbild dieser Bereiche verändern.

Trends sind spannend, denn sie sind auch immer ein Abbild oder Ausschnitt der aktuellen Welt. Man begehrt mit Designs auf, man schwimmt gegen den Strom, man möchte zeigen, was wichtig ist.

Meine eigenen Designtrends 2023 und was ich gerne im Bereich Hochzeit sehen und umsetzen möchte, habe ich euch in diesem Artikel zusammen gefasst.

Ein Ausschnitt einer fliedernen Hochzeitseinladung, auf der die Namen Marie und Annika stehen, liegt mit einer goldenen Dekoklammer auf einem hellen Tisch.
#1 Diversität

Diversität im Bereich Hochzeit – was soll das denn sein? Für mich ist es eigentlich ganz einfach: Es geht um Repräsentation.

Ist euch zum Beispiel schonmal aufgefallen, dass auf den allermeisten Papeterie-Designs im Bereich Hochzeit „Emilie & Paul“ stehen, statt „Tim & Alexander“? Oder, um das noch weiter zu spinnen, statt „Jorge & Raoul“?

Als Heterosexuelle, die in dieser Welt so ausschweifend repräsentiert werden, fällt uns das nicht sehr schnell ins Auge. Und Nicht-Betroffene halten das Thema eventuell für eine Banalität. Ich persönlich halte die Repräsentation von verschiedenen Sexualitäten, Ethnien und Lebensrealitäten für extrem wichtig. Denn wie in der Einleitung schon geschrieben: Das, was wir sehen, bestimmt unseren Alltag. Frauen heiraten Frauen und Männer heiraten Männer, welcome to 2023. Davon können andere Länder nur träumen. Deswegen möchte ich meinen klitzekleinen Anteil daran haben, verschiedenen Lebensrealitäten Raum zu geben.

Das beginnt wie gesagt schon bei der Namenswahl für meine Collections, und geht zum Beispiel weiter bei Gästebuchkarten: Statt „Wir wünschen dem Brautpaar…“ könnten wir sagen „Wir wünschen dem (Hochzeits-)Paar…“. Oft gesehene Klassiker sind auch „Die Braut & der Bräutigam in drei Worten“. Letztlich sind es auch die Fotoshootings, die wir Kreativen organisieren, um euch Inspiration zu bieten: Ein sehr einfacher aber eindrucksvoller Weg, aus dem Gewohnten auszubrechen und verschiedenste Paare abzulichten. Ich freu mich sehr über eure Denkanstöße und euren Input, worauf man noch so achten könnte!

In einer Holzleiste stehen verschiedene Hochzeitseinladungen in bunten Farben: Links eine save-the-date in petrolblau, mittig ein angeschnittenes Set im Boho-Stil, rechts eine Menükarte in elegantem Fuchsia.
#2 Life looks better in color

Auch, wenn man bei mir wenig babyrosa und rosenrot findet: Ich bin trotzdem nicht die Verrückteste, was Farben angeht. Ich geb’s ja zu. Das soll sich bei meinen Designtrends 2023 aber ändern.

Für eine Messe im vergangenen Jahr habe ich meinen Collections ein Makeover verpasst, um den BesucherInnen zu zeigen, wie schnell Farbe Einfluss nimmt und Persönlichkeit zeigen kann. Das hat so extrem viel Spaß gemacht und war auch eine richtig schöne Herausforderung. Seitdem versuche ich mich auf Instagram auch immer wieder an außergewöhnlicheren Farbkombis.

Es muss ja nicht gleich pink auf neongrün sein. Aber wie wäre es mal mit Farbkombinationen aus petrol/flieder, senfgelb/flieder, verschiedene Rot- und Pinktöne gemischt, oder ein knalliges Blau? Im Frühling werde ich zwei neue Collectins herausbringen und mich diesmal etwas mehr austoben, was Farben angeht. Hochzeiten sind laute, lustige, illustre Feiern – wieso sollten wir uns nicht trauen, das auch bei Papeterie und Deko umzusetzen?

Von oben auf einen gedeckten Tisch fotografiert, sieht man einen schlichten Teller mit goldenem Besteck. Mittig auf dem Gedeck liegt eine Menükarte mit Namensschild und zartem Beige und dezentem Design.
#3 Weniger ist mehr

Kann man seine eigenen Vorlieben zum Trend erklären? Ich mach’s jetzt einfach! Dass ich dem Minimalismus sehr zugetan bin, wissen die meisten von euch.

Deswegen mein Input: Lasst uns doch das Weniger wirkungsvoll gestalten. Siegel, Schleifen & Co.: ich habe es ja versucht. Es ist einfach nicht mein Ding, und ehrlich gesagt schreckt mich auch der Müll-Aspekt daran extrem ab. Ich möchte niemandem den eigenen Geschmack absprechen. Fest steht für mich aber: Ich bleibe meiner Linie auch in 2023 treu und biete euch zurückhaltende Designs ohne viel Schnickschnack an.

Dezent zu gestalten ist auch eine Kunst für sich, denn Weniges gut aussehen zu lassen, kann ganz schön schwer sein. Man hat schnell mal aus Angst vor Freiräumen plötzlich eine ganze Seite zugeklatscht, das kann ich euch versprechen. „Und könnte man nicht noch hier ein Siegel und dort ein Bändchen..?“ Ich möchte euch dieses Jahr umso mehr überzeugen, das Geld lieber für hochwertiges, nachhaltiges Papier und tolle Umschläge ausgeben. Weniger ist mehr!

(Übrigens habe ich eh den Eindruck, dass die Stimmung weiterhin Richtung Natürlichkeit und Nachhaltigkeit geht: Große Willkommensschilder aus Stoff statt Acryl, Traubögen von Pflanzen umrankt, rustikale Holzstühle. Der Vintage-Schick aus vergangenen Zeiten kommt aufgehübscht und elegant zurück. Was für ein Revival!)

Also, Leute: Was wollt ihr für Designtrends 2023 sehen? Stimmt ihr meinen Inspirationen und Vorlieben zu? Habt ihr noch ganz andere Ideen und Eindrücke? Oder habt vielleicht gegensätzliches beobachtet? Das sind natürlich meine ganz eigenen Ansichten und irgendwie auch Vorsätze für dieses Jahr und ich bin gespannt, ob sich das vielleicht auch auf Pinterest und anderen Inspirationsseiten wiederfinden lässt. Vielleicht sprechen wir uns ja in einem Jahr nochmal dazu und schauen darauf zurück?

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