Du denkst, nachhaltige Hochzeitseinladungen sind aufwändig, teuer und unnötig? Pustekuchen! Heutzutage gibt es viele und immer mehr Möglichkeiten, Rücksicht auf die Umwelt zu nehmen – und das muss nicht unbedingt mit höheren Kosten verbunden sein. In diesem Beitrag gebe ich dir 5 Tipps, die du in Eigenregie oder mit deinem/r GrafikdesignerIn einbinden kannst.
1. Go digital, baby!
Hast du schon mal eine digitale save-the-date-Karte bekommen? Nein? Das ist bestimmt nur noch eine Frage der Zeit, denn diese unkomplizierte und budgetschonende Option ist gerade immer öfter zu sehen. Was ist daran nachhaltig? Du sparst Papier! Und damit Ressourcen, Wasser, Bäume, Energiekosten der Druckerei und so weiter. Außerdem praktisch: Du kannst sie beliebig oft verschicken, ohne kostenintensive Nachdrucke, wenn jemand absagt.
Natürlich kostet so eine Einladung auch gewissermaßen Strom – nämlich die von deinem Handy (oder eMail-Programm – je nachdem, wie du die Datei verschickst). Verhältnismäßig halte ich die digitale save-the-date-Karte aber trotzdem für eine spannende und nachhaltige Option.
2. Papier? Gibt's auch bioöko!
Zertifiziertes Papier klingt erstmal fancy und teuer, oder? Ist aber bei vielen Druckereien schon Standard, man muss nur wissen, wo man den Haken setzt. Eine PEFC-Zertifizierung bedeutet beispielsweise, dass das Papier aus nachhaltiger Landwirtschaft kommt.
Wer etwas mehr Geld ausgeben kann, für den gibt es noch die Möglichkeit, Papier aus ganz anderen Quellen zu beziehen. Wusstest du zum Beispiel, dass es Papiere aus Stroh, Cannabis, Hanf oder Textilresten aus der Textilindustrie gibt? So werden ganz andere Ressourcen genutzt, die beispielsweise eher aus Deutschland kommen, schneller nachwachsen, oder auf dem Müll landen würden. Ziemlich cool, 0der?
3. Standardformate save the environment
Hast du auf den schicken Papeterie-Seiten auch schon öfter diese verrückten Formate gesehen: halbrunde Kanten, angeschnittene Ecken, kreisrunde Namensschilder? Ich bin ja auch immer für solche Spielereien und neuen Ideen zu haben. Die Wahrheit ist aber leider: Solche Formate sorgen für ziemlich viel Verschnitt, aka. Müll. Denn Druckereien arbeiten meist mit Druckbögen in DIN-Formaten. Und aus diesen lassen sich natürlich ideal – wer hätte es gedacht – DIN-Formate ausschneiden.
Beispielsweise können aus einem Blatt DIN A4-Papier vier Karten im A6-Format schneiden (an alle Profis: ja, der Anschnitt ist da nicht mitgerechnet… aber ihr wisst, was ich meine!). Wenn ich allerdings lauter Kreise aus einem Blatt schneide, kann ich den Platz nicht so optimal nutzen und es bleiben viele Papierreste übrig.
Merke also: Die weniger aufregenden Formate schonen die Umwelt. Aber keine Sorge: Das A und O ist ja das Design, und wenn das sitzt, wirkt auch eine A6-Karte keinesfalls langweilig!
4. Deko vs. "weniger ist mehr"
Siegel, Blüten, Schleifen, Bänder, Einleger… Hach, die Welt der dekorativen Extras ist umfassend, bunt und aufregend. Aber wisst ihr, was noch? Leider Müll. Tut mir Leid, die Seifenblasen so hart zu zerplatzen. Denn so schön und liebevoll aufwändige Extras bei eurer Papeterie sind: Leider landen sie danach fast immer im Müll. Die Überlegung ist hier also, auf ein stimmungsvolles Design zu setzen, was komplett ohne Deko auskommt, und so Müll und Ressourcen zu schonen.
5. Stückzahlen klug berechnen
Im ersten Moment denkst du sicher, es ist umweltschonender, die Stückzahlen der gedruckten Einladungen zu reduzieren, stimmt’s? Das ist aber nur bedingt so:
Es ist zum Beispiel günstiger und effizienter, ein paar extra Einladungen mit einzuplanen, statt knapp zu berechnen und dann nachzudrucken. Druckereien arbeiten mit Staffelpreisen, denn wenn die „Maschine einmal läuft“, machen ein paar Einladungen mehr oder weniger kaum einen Unterschied im Aufwand. Einen Nachdruck für ein paar Exemplare zu starten, ist dann kosten- und energieintensiver. Wer effektiv Papier sparen will, kann überlegen, zum Beispiel die save-the-date-Karte digital zu verschicken, oder nur eine Menü-/Getränkekarte pro Tisch auszulegen, statt pro Teller und Gast.
Fazit: Du siehst, auf Nachhaltigkeit bei deinen Hochzeitseinladungen zu achten, hat wenig mit „kompliziert und teuer“ zu tun. Je nach Zeit, Lust und Geldbeutel gibt es viele Möglichkeiten, die Umwelt bei deiner großen Party nicht außer Acht zu lassen. Und das bedeutet selten große Umwege oder preisintensive Spielereien. Denn wie du gelesen hast: Es ist gerade das „Weniger“, was einen Unterschied macht.
Heruntergebrochen findest du die Tipps übrigens auch nochmal auf meiner Seite über Ablauf&FAQ. Und auf meiner Instagram-Seite gebe ich auch immer wieder Einblicke in dieses Thema. Viel Spaß beim herumexperimentieren!