Hast du schonmal von einem „Vision Board“ gehört? Dieser visuelle Zugang zum Wünsche erfüllen begegnet uns online immer häufiger und ich möchte euch hier meine Herangehensweise zum Thema erzählen.
Egal, ob du eher spirituell, rational, kreativ, zufrieden oder noch auf der Suche bist: Träume haben und an unseren Zielen arbeiten halte ich für super wichtig und erfüllend. Das bedeutet übrigens nicht, dass wir nicht schon im Jetzt glücklich sein können. Aber fangen wir von vorne an: Vision Board – wieso, weshalb, warum.
Kurzer Disclaimer: Ich möchte mit diesem Artikel nicht ausdrücken, dass nur der glücklich werden kann, der Ziele hat und diese erreicht. Die Geschichte „Ich werde endlich glücklich, WENN…“ ist eine richtig fiese. Außerdem kann man – seien wir mal ehrlich – nicht alles herbei wünschen. Ich sehe es so: Ich möchte Frieden mit dem schließen, was ich im Jetzt habe und lebe. Alles andere, also Visionen, Träume und Ziele, sind die Kirsche auf der Torte. Und der Weg dahin kann Spaß und Geschenk sein.
Mini-Definition
Vision = Wunsch, Idee, Vision. Board = Wand, Brett, Tafel. Ein Vision Board ist also eine (digitale) Fläche, an der wir unsere Wünsche mit Hilfe von Bildern, Schlagworten, Postkarten und anderen visuellen Eindrücken verbildlichen können.
Was bringt mir das?
Fangen wir mal mit ein bisschen „Vorgeschichte“ an: Wozu sollte/könnte/wöllte man ein Vision Board machen? Die Antwort ist ebenso komplex wie simpel: Visualisierung.
Es gibt längst Studien darüber, dass Gedanken die Wahrnehmung ändern und Einfluss auf dich, dein Gehirn und deinen Tag nehmen. (Das kann man auch schlicht „eigene Einstellung“ nennen.) Und auch umgekehrt wird ein Schuh draus: Das, was wir jeden Tag sehen, formt unsere Realität. (Man denke nur an Schönheitsideale.) Wir können also schonmal sicher sein, dass sehen, denken und leben eng miteinander zusammenhängen.
Wenn du jeden Tag ein Bild von deinem konkreten Traum oder Ziel vor Augen hast, erreichst du es eher, als wenn du einfach in den Tag hinein lebst. Wenn ich genau weiß, dass ich ein Design-Business gründen möchte und mir das jeden Tag bildlich vor Augen führe, suche und nutze ich wahrscheinlich jede Gelegenheiten dafür. Das ist für mich das große „Warum“ hinter einem Vision Board. Außerdem ist es eine tolle Übung in Achtsamkeit, sich mehr mit deinen inneren Wünschen zu beschäftigen.
Und wovon träumst du nachts?
Natürlich muss man sich vorher erstmal überlegen, wovon man träumt. Was du erreichen möchtest. Was du wirklich real in dein Leben holen möchtest. Vielleicht fällt dir sofort etwas ein, vielleicht hast du dir auch noch nie Gedanken darüber gemacht.
Frage dich: Wie soll dein Leben in 5, 10, oder 30 Jahren aussehen? Wo und wie möchtest du wohnen? Wünschst du dir einen (Ehe-)Partner, Kind(er), oder eine große Reise? Auch „kleinere“ Wünsche sind erlaubt. Schreib ruhig erstmal alles runter, was du toll fändest. Denke dafür beispielsweise an die Themen Familie, Beruf, Wohnen/Leben, Materielles, Liebe, Gesundheit.
Das ist sicher nicht immer in 5 Minuten gemacht, und ich verrate dir ein Geheimnis: Die Wünsche werden auch nicht alle bleiben. Manche verschwinden, werden unwichtig. Andere kommen dazu, werden detailreicher. So ist einfach das Leben. Nimm dir für den Anfang ruhig viel Zeit und gehe immer wieder über deine Liste. Schau hin, wo dein inneres Auge sofort einen eigenen Film zusammen spinnt.
Mach's konkret
Je konkreter du nach und nach dabei wirst, umso besser. Denn „Ich möchte mal in einem Haus leben“ löst wahrscheinlich weniger Gefühle in uns aus, als „Ich möchte in einem schwarzen Holzhaus an einem See leben. Ein kleines Boot mit eigenem Steg wäre mein Traum, und neben der großen Terrasse ein Gemüsebeet. Das Haus soll zwei Etagen haben und hell eingerichtet sein.“
Zum Thema Konkretisierung zählt für mich persönlich auch „weniger ist mehr“. Manche eine(r) hat ein Vision Board in Wandgröße mit 293 Fotos drauf. Das kann toll dazu dienen, jedes Mal sofort in eine bestimmte Stimmung zu kommen und viele visuelle Anreize zu haben. Mir persönlich gefällt da eher ein minimalerer Ansatz:
Such dir 4-6 Ideen, Wünsche und Träume heraus und versuche, sie auf ein oder zwei Fotos zu verbildlichen. Mir hilft es total, jedes Jahr aufs Neue zu schauen: Was ist mir aktuell am wichtigsten, wofür schlägt das Herz am meisten? Diese Themen finden Platz auf meinem Vision Board. Wenn ich wenige, aber dafür vielleicht konkretere Ziele habe, fühle ich mich motivierter und zielgerichteter. Ich sehe sofort, wofür ich jeden Tag aufstehe.
How to Vision Board
Wo bekommst du deine Bilder eigentlich her? Pinterest ist natürlich eine der größen Inspirations-Quellen. Außerdem kann ich unsplash.com sehr empfehlen: dort bekommt ihr hochwertige Fotos und seid rechtlich auf der sicherern Seite, was das Herunterladen und Benutzen angeht.
An alle Bastelfans unter euch: Ihr könnt natürlich auch analog bleiben und euch aus Zeitungen, Postkarten, Zeitschriften, (alten) Büchern oder mit Hilfe von bunten Papieren und Materialien etwas zusammen basteln. Der Kreativität sind wie immer keine Grenzen gesetzt. Vielleicht wollt ihr eure Träume auch mit kurzen Schlagworten gestalten?
Wie gesagt finde ich es hilfreich, mich auf wenige und eindeutige Bilder zu fokussieren. Es ist nämlich auch eine schöne Challenge, das passendste Bild für dein inneres Gefühl zu finden und immer wieder zu schauen: Passt das so für mich?
Und nun?
Vielleicht denkst du, die Magie beginnt jetzt erst so richtig. Pustekuchen, das Wünsche erfüllen ging schon richtig los. Denn allein dich wirklich mal mit deinen Träumen auseinanderzusetzen und sie in den buntesten Farben auszumalen, ist schon ein riesen Schritt Richtung Erfüllung. Wer weiß, wo er hin möchte, kann die Weichen stellen und erste Schritte gehen.
Trotzdem ist die Wiederholung bei der Sache natürlich das A und O. Denn vor allem soll das Vision Board uns ja erinnern: Im Alltag, in den stressigen Momenten, in Verzweiflung, wenn alles blöd erscheint. Aber natürlich auch in fröhlichen und mutigen Momenten kann es uns begleiten: Genau, da wollte ich hin. Dafür mache ich X oder Y.
Suche dir also einen Platz aus, an dem du dein Vision Board regelmäßig siehst. Das kann digital sein – zum Beispiel als Handyhintergrund. Auch ein Pinterest-Board kann eine schöne Idee sein, solange du da oft genug vorbei schaust. Etwas greifbarer ist eine Art Pinnwand für deine Wohnung. Sie kann außerdem einen dekorativen und persönlichen Touch zu deiner Umgebung beitragen.
Let the magic happen: Wenn du an diesem step angelangt bist, hast du hoffentlich Vorfreude geschöpft. Auf all die Dinge, die du in dein Leben ziehen und umsetzen möchtest. Ich schaue auf die wunschöne Aquarellkarte, die mir mein Mann geschenkt hat und denke „Genau das, das möchte ich leben.“ Oder sehe eine Postkarte meines eigenen Business und glaube daran „Ja, ich kann das schaffen und noch mehr.“
Wie sieht es bei dir aus? Hast du jetzt Lust, ein Vision Board neu zu erstellen oder deines zu überarbeiten? Oder ist das vielleicht absolut nichts für dich? Schreib‘ mir hier (oder bei Instagram) gerne deine Gedanken dazu. Ich bin gespannt, von deinen Ideen, Träumen und deiner Umsetzung zu hören.