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Was kosten Hochzeitseinladungen?

Halt, stop: Wenn du gerade ansetzen wolltest, den Artikel fix durchzuscrollen, um die eine Zahl zu finden, muss ich dich enttäuschen. Denn die gibt es natürlich nicht. Aber: Ich werde Preise nennen, fest versprochen!

Was ich dir aber auch versprechen kann und muss ist die Wendung „Es kommt darauf an“: Worauf der Preis deiner Hochzeitseinladungen ankommt, erkläre ich dir in diesem Artikel. Außerdem gebe ich dir einen Abriss darüber, was KundInnen standardmäßig bei mir für ihre Papeterie bezahlen. Let’s go!

Auf hellem, marmoriertem Untergrund liegt ein Flatlay von Hochzeitspapeterie. Zartgrüne Schrift auf hellem Papier, dekoriert mit Olivenzweig und hellem Stoff.
Einfluss #1: Papier

Papiere sind eine Wissenschaft, glaub es mir. Aber um es hier ganz kurz zu halten: Je hochwertiger, dicker, fester, aufwändiger, exklusiver das Papier für deine Einladungen sein soll, desto höher der Preis. Nachhaltiges Papier aus Deutschland, welches alte Textilreste der Modeindustrie verarbeitet und kurze Transportwege garantiert, ist teurer als dünnes Flyerpapier mit allerlei Kunststoff und Beschichtungen. Ist klar.

Ich verwende grundsätzlich 350g/qm oder 400g/qm-Papiere, die eine schöne Dicke aufweisen und mit einem nachhaltigen Siegel der verantwortungsvollen Forstwirtschaft versehen sind. Wenn du etwas auffälligeres möchtest, habe ich auch Erfahrungen mit Papieren aus Stroh, Hanf oder Cannabis, die einzelne Pflanzenbestandteile durchscheinen lassen (ohne nach Recycling auszusehen). Das gibt eine richtige tolle Optik und Haptik.

Zum Vergleich: 100 Karten im A6-Format (zum Beispiel 100 Dankeskarten) auf 350g-Papier einer günstigen Online-Druckerei kosten 24€. 100 der selben Karten auf nachhaltigem 300g-Strohpapier aus Deutschland kosten 170€.

Einfluss #2: Menge

Es ist eigentlich logisch, trotzdem möchte ich es kurz anreißen: Je mehr Papier, desto höher die Kosten.

Aber: Druckereien arbeiten oft mit sogenannten Staffelpreisen. Den Druck zu starten, kostet den Löwenanteil. Ob dann 50 oder 100 Stück produziert werden, hat meist eine recht geringe Preisdifferenz zur Folge. (Außer bei sehr sehr hochwertigen Papieren.) Deshalb rate ich auch immer, direkt ein paar Exemplare mehr einzukalkulieren. Denn das kostet weniger, als nochmal neu nachzudrucken, falls zum Beispiel jemand absagt und andere stattdessen eingeladen werden sollen. Dazu habe ich übrigens auch einen kleinen Absatz in diesem Artikel über nachhaltige Einladungen geschrieben.

Zum Thema „Menge“ zählt auch die Frage, welche Papeterie-Teile du überhaupt in Auftrag geben möchtest: Von save-the-date bis Dankeskarte, oder „nur“ eine Einladungskarte und so weiter.

Zum Vergleich: Bei einer günstigen Online-Druckerei kosten 50 Karten mit 350g-Papier im A6-Format 18€, 100 Stück dann 24€. Das ähnliche Papiergewicht in hochwertigerer Ausführung bei einer besser aufgestellten Druckerei kostet bei 50 Stück 80€, für 100 Stück dann 110€.

Zwei Hände richten auf schwarzem Untergrund ein Papeterie-Flatlay an. Große schwarze Typografie auf hellem Papier, zur Dekoration liegen helle Blüten.
Einfluss #3: Veredlungen

Alles, was abseits von „Standardfarbe auf Papier drucken“ geschieht, nennt man Veredlung im Druckverfahren. Also zum Beispiel die sehr beliebten goldenen Akzente setzen, Prägungen für eine luxuriöse Haptik, spezielle Beschichtungen für Glanz, außergewöhnliche Papierformate, Sonderfarben und so weiter.

Dabei gibt es kostenintensivere Veredlungen (wie Prägungen, also Elemente tief ins Papier hinein pressen), und weniger aufwändige Veredlungen (wie Sonderfarben oder Beschichtungen).

Wenn du etwas besonderes möchtest, aber die Druckkosten dein Budget sprengen würden, fällt uns mit Sicherheit auch ein anderer Weg ein, deine Karten aufzuwerten. Hochwertige Umschläge sind auch wunderschöne Highlights, die zu einem besonderen, stimmigen Gesamteindruck führen.

Zum Vergleich: Ein Set Einladungen (zum Beispiel A5 Einladung, A6 Informationskarte und A7 Antwortkarte) kann ohne weitere Veredlungen um die 80€ kosten. Möchte man einzelne Elemente wie die Schrift oder Blumen mit goldener Folie ins Papier rein prägen, kommt das selbe Set hochwertig verarbeitet auf 590€.

Einfluss #4: Extras

Aktuell sind viele dekorative Elemente im Trend, allen voran Siegel und Bänder. Was aussieht, wie ein kleines Detail, kann sehr schnell die Rechnung in die Höhe treiben. Ein Siegel zu gießen und herzustellen dauert je nach Erfahrung seine Zeit, und das muss alles 1:1 als Arbeitsstunden berechnet werden.

So wie bei den Veredlungen kann man also auch hier zusammenfassen: Alles, was über die schlichte Karte hinaus geht, kostet. Und das meist nicht gerade wenig, denn Banderolen, Einschläge, Schleifen etc. müssen alle gebastelt und hergestellt werden.

Zum Vergleich: Möchtet ihr 100 Siegel anfertigen lassen und rechnet mit einem beispielhaften Stundenlohn von 70€ sowie 2 Minuten pro Siegel, kommen wir auf ca. 235€. 100 hochwertige Umschläge kosten als alternative Aufwertung ca. 50€.

... to be continued

Die aufgezählten Punkte sind sicher nicht alle Einflussfaktoren, bieten aber einen guten ersten Einblick in die verschiedenen Optionen. Richtig aussagekräftig kann es immer erst werden, wenn man Ideen gemeinsam im Detail bespricht. Denn hier kann mir als Designerin auch erst komplett klar werden, was du dir wünschst – und mit diesen Infos kann ich dir konkrete Auskünfte über die Möglichkeiten geben.

Dieser Absatz dient also dazu, dir die Angst vor dem unverbindlichen Erstgespräch zu nehmen. Manchmal fürchtet man sich ja davor, direkt etwas zusagen zu müssen, oder davor, schon mit sehr viel detailreichen Fragen konfrontiert und damit überfordert zu werden. Ich möchte dir aber Mut dazu machen, ins Gespräch zu gehen. Denn uns DesignerInnen (genau so wie allen anderen DienstleisterInnen) ist klar, dass ihr als KundIn nicht in der Materie steckt und immer erst ein wenig Austausch nötig ist, ohne direkt jemanden festnageln zu wollen.

Ein schräger Anschnitt eines gedeckten Tellers mit Rattan-Untersetzer und rostroter Serviette. Auf dem Teller liegt eine cremefarbene Menükarte mit goldener Klammer und Namensschild.
Womit kannst du also rechnen?

Ich bin kein Genie in komplexer Mathematik, aber ich kann zusammenfassen: Je nachdem, welche Punkte du dir aus den verschiedenen Einlusskategorien heraussucht und miteinander kombinierst, kommen eine Menge an unterschiedlichsten Preisen heraus.

Eine sehr exklusive Veredlung, dafür aber ohne weitere Extras wird trotzdem einen höheren Preis haben. Eine winzige Stückzahl ohne Veredlungen, und dafür hochwertigen Umschlägen wird pro Einladung auch gut zubuche schlagen. Daher rührt nun eben der berühmte Satz: Es kommt darauf an. Was du möchtest, wie viel und mit welchem Umfang.

Vielleicht ist es dir schon aufgefallen, aber ich bewerbe all diese Extras nicht auffällig. Nicht, weil ich sie nicht wunderschön finde – denn das tue ich. Sondern weil ich mir aus nachhaltigen und kalkulatorischen Gründen zum Ziel gesetzt habe, möglichst schlicht zu arbeiten. Das habe ich auch bei folgender Beispielrechnung berücksichtigt:

Realistische Beispiele

Die meisten Paare rechnen mit ca. 100 Stück pro Papeterie-Teil. Dabei wird meist eine save-the-date-Karte gewählt, eine Einladung (die bestehen bei mir oft aus zwei einzelnen Karten), eine Dankeskarte, Namens- und Menükarten.

Meine Designs kommen in ihrem Grundzustand ohne Veredlungen aus und sind eher von minimalistischer Natur. Die Modern Love Collection hat schräge Kanten, die beschnitten werden müssen. Andere Collections bieten sich hingegen sehr für personalisierte Illustrationen an, und so weiter.

Wenn du dich im kleinen Paket meiner Collections bewegst (Pakete, Abläufe und FAQ dazu findest du hier), kannst du inklusive deiner Farb- und Texteinpassungen sowie Druck auf einem dicken, schlichten Papier mit ca. 600€ rechnen. Dabei sind Korrekturen deinerseits natürlich mit einberechnet. Wenn Illustrationen oder Schriftarten verändert werden sollen, schlägt sich das in einem erhöhten Aufwand nieder und wir bewegen uns auf die 1000€ zu. Das stellt kein Angebot dar, sondern meine aktuellen Erfahrungswerte.

Fazit: Versteht sich eigentlich von selbst, aber 100 DesignerInnen werden euch auf diese Fragen 100 verschiedene Antworten geben. Nicht, weil jede/r lügt. Sondern weil alle ihre unterschiedlichen LieblingsanbieterInnen für Druck & Co. nutzen, einen anderen Stundenlohn verlangen, verschiedenste Abwandlungen und Optionen ihrer Papeterie anbieten (von Acryl über Siegelherstellung bis zu handgeschöpftem Büttenpapier) und ganz eigene Kalkulationen verfolgen.

Ich hoffe trotzdem, euch mit diesem Beitrag einen kleinen Einlick in die große Welt der „Papierchen“ (wie ich sie gerne nenne) gegeben zu haben. Wie versprochen: Die eine Zahl gibt es nicht. Aber mir ist wichtig, Aufklärung über die Preisgestaltung solcher Projekte zu betreiben und transparent das Wissen um dieses Thema weiter zu geben. Bei allen weitere Fragen dazu – oder ist dir vielleicht beim Lesen schon eine tolle Idee gekommen? – kontaktiere mich doch gerne bei Instagram oder über meine Kontaktseite. Ich freu mich auf den Austausch!

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